Tempomat Waeco MS700 in Fahrzeugen mit 24V-Bordspannung

Der Waeco Tempomat MS700 lässt sich auch in Fahrzeugen mit 24V-Bordnetz verwenden, wenn eine 12V-Spannungsquelle zur Verfügung steht und Anpassungen für die Pegel der benötigten Steuersignale gemacht werden.

So geht es.

Voraussetzung für den Betrieb ist eine 12V-Spannungsquelle im Fahrzeug. Das kann ein separates 12V-Netz im Koffer sein, oder ein Spannungswandler, der die 24V-Bordspannung auf 12V herabsetzt. Wird ein Wandler genutzt, muss darauf geachtet werden, dass er mindestens 3A (36W) bereitstellen kann. Ich empfehle ruhig etwas mehr (10A) und eine fest eingebaute Lösung mit Schraubklemmen zum Anschluss. Wenn man auch noch ein 12V-Autoradio betreiben möchte, reicht die Leistung auch dafür dann aus. Der Wandler sollte über die Klemme 15 mit 24V versorgt werden. Hier die Schaltung bei Versorgung über ein vorhandenes separates 12V-Netz.

Schaltplan

Im Schaltplan sind alle Klemmen ohne Spannungsangabe am 24V-Bordnetz. Das Relais (K1) ist optional und stellt über die Zündung geschaltete 12V zur Verfügung, falls man, wie bei mir, eine 12V-Batterie, oder einen Wandler an Dauerplus (Klemme 30) verwenden will (da die Diagnosemodi des MS700 ein Abschalten per Zündung benötigen, ist das Relais dazu notwendig). Der Tempomat hat einen Eingang zum Erkennen der Betätigung von Bremse und Kupplung (Braun und Braun/Weiß). Dort (Braun) wird ein Pegel von 0V für das nicht betätigte Pedal und 12V für das betätigte erwartet. Ein direktes Verbinden mit dem Ausgang des Bremslichtschalters, wie in der Einbauanleitung beschrieben, kommt bei einem 24V-Bordnetz also nicht in Frage. Hier kann ein KFZ-Relais mit Umschaltkontakt eingesetzt werden (K2), welches im Ruhezustand an Masse schaltet und im betätigten Zustand den Eingang offen lässt. Der Reedschalter für das Kupplungspedal (S1) wird in Reihe mit dem Arbeitskontakt des Relais (K2) geschaltet und am Anschluss (Braun) des Tempomaten angeschlossen. Betätigt man die Kupplung, trennt der Reedschalter die Verbindung (Braun) nach Masse, betätigt man die Bremse, so schaltet das Relais (K2) um und trennt ebenfalls die Verbindung nach Masse. (Braun) hat dann eine Spannung von 12V.

Nächste Herausforderung ist der Drehzahleingang. Die Klemme W der Lichtmaschine liegt meist am Drehzahlmesser und eignet sich hervorragend als Geschwindigkeitssignal für den Tempomaten. Man kann dann den Tempomat im Stand als Standgasregler verwenden, um zum Beispiel beim Reifenfüllen ein höheres Standgas einzustellen.

Es gibt zwar einen Hochspannungseingang (Gelb), der bis zu 250V verträgt, dieser kann aber nur Signale mit bis zu 488Hz Eingangsfrequenz verarbeiten. In meinem Fall zu gering.

Der Eingang (Blau) erkennt Signale mit bis zu 8,5kHz, darf aber nur mit maximal 24V beaufschlagt werden. Bei 28,8V Spannung im Bordnetz kann er also nicht direkt angeschlossen werden. Hier kommt nun ein Spannungsteiler zum Einsatz, der aus zwei 2,2k Ohm Widerständen besteht und die Eingangsspannung an (Blau) auf die Hälfte reduziert.

Da der Tempomat eine ABE hat, braucht er normalerweise nicht eingetragen zu werden. Ich empfehle, wegen der Änderungen, aber den Sachverständigen eures Vertrauens vor dem Einbau danach zu befragen. Eventuell hält er doch eine Eintragung für erforderlich.

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Happy Cruising.

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